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Taxi Rostock – Einkaufstour zum Einrichtungshaus. Hinter jedem Anruf den ich bekomme, steckt eine ganz eigene Geschichte. So auch in diesem Fall. Es ist ein ganz normaler Mittwoch. Meine Frühtouren sind durch, die Patienten bei den Chemotherapien, der Dialyse und der Strahlentherapie. Ich wollte gerade die Chance nutzen, mir ein belegtes Brötchen und einen Kaffee zu genehmigen, da klingelt mein Telefon. Einen kurzen Moment überlege ich, ob ich es nicht doch einfach klingeln lassen sollte. Aber irgendwie bringe ich es nicht über das Herz und nehme ab.
Am Telefon eine nette Dame, die mich fragt, ob ich sie zum Einrichtungshaus Höppner in Bentwisch bringen könne. Nein sagen kann ich nicht, also mache ich mich auf den Weg. In der Innenstadt steigt ein Dame, mittleren Alters zu, die mich schon sehnsüchtig erwartet hat. Der Weg zu Höffner ist gar nicht so weit, trotzdem habe ich genug Zeit. um neugierig zu sein. Schon bei den ersten Worten fällt mir auf, dass ein brandenburgischen Dialekt mitschwingt. So ist meine erste Frage, was eine Brandenburgerin in Rostock sucht. Im Nachsatz sage ich dann, was ich immer sage:
Und sagen Sie mir bitte nicht, die Liebe hätte Sie nach Rostock verschlagen.
Es kam, wie es in neunzig Prozent aller Fälle kommt, natürlich war es die Liebe. Und wie so oft im Leben, ist die Person gekommen und gleichzeitig die Liebe gegangen. Damit schließt sich dann auch der Kreis. die Dame ist auf dem Weg zu Höffner, weil sie nach ihrem Auszug eine komplette neue Einrichtung für Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche benötigt. Das hatte sie, vor ihrem Umzug nach Rostock, alles verkauft und verschenkt.
Taxi Rostock – Einkaufstour zum Einrichtungshaus. Beziehungen sind sehr selten einfach. Es ist in den meisten Fällen viel Arbeit, sich aufeinander einzulassen und ganz offensichtlich ist eine Fernbeziehung noch mal ein ganz anderes Kaliber. Diese auf die nächste Stufe zu heben erfordert viel, viel Kompromissfähigkeit und viel Mut. Insofern ziehe ich meinen Hut vor Allen, die sich diesen Schritt trotzdem trauen.
