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Taxi Rostock unterwegs mit Belen aus Spanien. Es ist Samstag und ich fahre am Tag, was für mich eher unüblich ist. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass das Wochenende, zumindest am Tage, der Familie gehört. Allerdings gibt es eine Ausnahme, nämlich dann, wenn mehr als 3 Schiffe in den Rostocker Häfen liegen. Heute ist nun so ein Tag. Drei Schiffe liegen in Warnemünde und ein Schiff im Überseehafen. An Tage wie heute steht die Rostocker Taxiwelt auf dem Kopf. Nirgendwo ist ein Taxi Rostock zu bekommen. Besonders schlimm kneift es die Passagiere der Schiffe, die im Überseehafen liegen, weil kaum ein Kollege Lust hat, leer zum Rostock Port zu fahren, wenn überall Fahrgäste herum stehen.
Ich wußte, es ist ein Fehler, trotzdem habe ich den Datenfunk angemacht. Das Ding war kaum gestartet, da klingelte es in einer Tour: „KD Favolosa, bitte ÜS anfahren.“ Für Alle, die kein Taxi fahren: „KD“ heißt Kundschaft, „ÜS“ soll Überseehafen sein. Mein Handy habe ich zu dem Zeitpunkt schon komplett ignoriert, da ich zu diesem Zeitpunkt schon über 100 Anrufe drauf hatte.
Taxi Rostock unterwegs mit Belen aus Spanien. Also bin ich in den Überseehafen gefahren, um Kunden aufzunehmen. Als ich dort ankam, standen gefühlt 500 Menschen vor dem Schiff und wollten in die Stadt. Die erste Gruppe von 8 Personen, die ich aufgenommen habe, war die Familie von Belen aus Barcelona. Belen spricht hervorragend Englisch, was bei den Spaniern als alte Kolonialmacht eher eine Ausnahme ist. Sie bekniete mich, ihr meine Karte zu geben, damit sie auch wieder zum Schiff zurück kommen. Menschenfreund wie ich bin habe ich mein Versprechen gehalten. Ich habe die Familie natürlich auch zum Schiff zurück gebracht. Zum Dank habe ich eine Einladung nach Madrid und ein Selfie mit Belen bekommen. Trinkgeld gab es nicht, dafür sind die Spanier per se zu geizig.
