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Taxi Rostock – Fahrt nach Schweden. Es gibt Anfragen, die sind außergewöhnlich, wie die, über die ich heute berichten möchte. Per Email bekam wir eine Anfrage, ob wir auch Patiententransfers von Schweden nach Rostock übernehmen würden. Da sich in letzter Zeit derartige Anfragen als schlechte Witze herausgestellt haben, war ich anfänglich skeptisch. Höflich antworteten wir zurück, dass wir natürlich auch solche Touren übernehmen würden.
Daraufhin bekam ich einen Facetimeanruf. Am anderen Ende ein nette Dame, die mir in kurzen Worten Ihre Lebensgeschichte und Leidensgeschichte darlegte. Sie war vor 25 Jahren mit ihrem Mann nach Schweden ausgewandert. Später hat man dann in einem schwedischen Krankenhaus festgestellt, dass sie eine Unverträglichkeit gegen Narkosemittel entwickelt hat. Nun stand aber eine dringende Operation an der Wirbelsäule an, die mit einer alternativen, örtlichen Betäubung vorgenommen werden sollte.
In ganz Schweden gab es aber kein Krankenhaus, dass sich diese schwierige Operation zugetraut hätte. Das nächst gelegene sei Rostock und sollten wir dann in Spiel kommen. Unsere Patientin war bestens vorbereitet. Sie hatte bereits den Termin für die Operation und die Kostenübernahmeerklärung durch ihre schwedische Krankenversicherung.
Das Ganze ging dann ziemlich schnell. Am Sonntag der darauf folgenden Woche bin ich Sonntag früh in den Überseehafen gefahren, um auf die Fähre nach Trelleborg zu steigen. Ich hatte mir eine Kabine genommen und konnte so gemütlich während der sechsstündigen Überfahrt ruhen. Ankunft war um 13:30, also 30 Minuten früher als geplant. Bis Lessebo sind es gerade mal 250 Kilometer. Hat man Göteborg hinter sich gelassen, nur noch unberührte Natur. Ein Traum für jeden Campingliebhaber.
In Lessebo angekommen erwartete mich auch schon meine Patientin. Wir haben uns auch gar nicht lange aufgehalten, da unsere Fähre zurück bereits um 22:00 Uhr ablegen würde und wir aber schon bis 21:00 eingecheckt haben mussten. Knappe Kiste, haben wir auch gerade so geschafft. Auf der Rücktour hatte ich dieses Mal keine Kabine, sondern einen Alkoven, was nichts anderes ist als eine relativ große und sehr gemütlich Röhre. Auf der Rücktour ist die Fähre etwas langsamer gefahren, so dass wir pünktlich um 6:00 im Rostocker Überseehafen angelegt haben.
Taxi Rostock – Fahrt nach Schweden. Ich habe meine Patientin in die Uniklinik Schillingallee gebracht und mich dann verabschiedet. Zwei Wochen später haben wir sie dann wieder abgeholt. Die Operation war gut verlaufen, aber völlig erfolglos. Wenigsten hatte sie bei der Operation keine Schmerzen. Die Rücktour hat Micha übernommen. Er hatte dann auch noch das riesige Glück, dass ihm während der Rückfahrt auf der Fähre ein Schwede vor das Taxi sprang, der vom Überseehafen nach Greifswald wollte. Das Glück ist eben mit dem Tüchtigen.
